IEK Pinneberg

Fortschreibung des Integrierten Entwicklungskonzepts der Stadt Pinneberg

Unter dem Motto „City von Morgen: Pinneberg 2030.“ gilt es, die Pinneberger Innenstadt zukunftsfähig aufzustellen, damit sie den aktuellen und künftigen Herausforderungen gerecht wird. Dieses erfolgt im Rahmen der Fortschreibung des Integrierten Entwicklungskonzepts (IEK) für die Pinneberger Innenstadt. Das derzeitige IEK wurde 2016 beschlossen und bildet seitdem die Grundlage für die Innenstadtentwicklung.

Auf dieser Seite können Sie sich zum aktuellen Stand und den Hintergründen der IEK-Fortschreibung informieren: Was ist bereits gelaufen, was steht noch an? Außerdem haben Sie ab ab dem 1. April bis zum 10. April die Möglichkeit sich im Rahmen einer Online-Umfrage einzubringen.

Inhalte

Hintergrundinformationen

Was ist ein Integriertes Entwicklungskonzept

Ein Integriertes Entwicklungskonzept – kurz IEK – ist ein Planungs- und Umsetzungskonzept. Es basiert auf einer Analyse der Herausforderungen und Potenziale des zu entwickelnden Stadtteils. Bei der Aufstellung werden Bürger*innen beteiligt. Das IEK bildet eine gemeinsame Ziel- und Handlungsgrundlage für den Stadtteil. Es enthält in der Regel Angaben zu zielorientierten Lösungsansätzen sowie zu konkreten geplanten Maßnahmen. 

Ziele der Städtebauförderung

Durch Mittel der Städtebauförderung werden städtebauliche Gesamtmaßnahmen in einem festgelegten Gebiet gefördert. Die Städtebauförderung ist zeitlich begrenzt und das Gebiet räumlich genau abgegrenzt. Die Gesamtmaßnahmen zielen auf die Beseitigung städtebaulicher Missstände in Gebieten mit gravierenden Problemen (siehe § 136 BauGB). Ziel ist es, in Gebieten mit funktionalen und strukturellen Mängeln nachhaltige städtebauliche Strukturen herzustellen.

Das ist bereits gelaufen

Städtebauliche Gesamtmaßnahme Innenstadt

2009 wurde die Stadt Pinneberg mit der städtebaulichen Gesamtmaßnahme „Innenstadt“ in das Programm „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“ der Städtebauförderung aufgenommen. Dieses Förderprogramm der Bunderegierung hatte zum Ziel, Innenstädte und Ortskerne zu stärken und sie wieder zu lebendigen und attraktiven Orten zu machen.

Nach Abschluss der Vorbereitenden Untersuchungen wurde 2016 das IEK für die Pinneberger Innenstadt aufgestellt. Die bereits bestehenden Sanierungsziele wurden angepasst und fortgeführt, außerdem wurden Maßnahmen als Lösungen für Missstände entwickelt. Eine erste Teilfortschreibung des IEKs wurde nach drei und eine weitere nach vier Jahren vorgenommen, um Veränderungen einzupflegen.

Umgesetzte private und öffentliche Maßnahmen

Seitdem wurden in der Innenstadt bereits unterschiedliche öffentliche und private Maßnahmen umgesetzt bzw. befinden sich in der Vorbereitung. Hierzu gehören zum Beispiel

  • die Gestaltung einer einheitlichen Fußgängerzone in den Straßen Fahltskamp (2009) und (Obere) Dingstätte (2015) sowie auf dem Lindenplatz (2011)
  • die Umgestaltung der Straße Am Rathaus und des nördlichen Drosteiplatzes als zentrale Maßnahme, die im Jahr 2019 abgeschlossen werden konnte
  • die 2020 fertiggestellte Abgrabungsfläche zwischen Marktplatz und Pinnau
  • eine Beteiligungsveranstaltung der Öffentlichkeit zur IEK-Fortschreibung, die im Mai 2022 stattfand
  • die bodenrechtliche Neustrukturierung der Ebertpassage wurde teilweise bereits umgesetzt und bildet die Grundlage, damit diese künftig einheitlich umgebaut werden kann
  • die Umgestaltung des Drosteiparks, für den ein landschaftsplanerischer Vorentwurf vorliegt und im Frühjahr 2022 eine Online-Beteiligung stattfand, befindet sich in der Vorbereitung

Nachfolgender Plan zeigt den aktuellen Stand der Umsetzung.

Umsetzungsstand IEK Pinneberg

Fortschreibung des Integrierten Entwicklungskonzepts: Was ist bereits gelaufen und was steht noch an?

Um den bereits eingetretenen Veränderungen durch umgesetzte Maßnahmen im Bereich Lindenplatz, Obere Dingstätte, Fahltskamp und nördlichem Drosteiplatz gerecht zu werden, ist die umfassende Fortschreibung des IEKs notwendig. Einige Maßnahmen wurden bereits umgesetzt, andere befinden sich in der Vorbereitung. Vor diesem Hintergrund müssen Aktualisierungen vorgenommen und insbesondere auch die Ziele des IEK von 2016 überprüft werden. Mit Blick auf die aktuell veränderte Ausgangslage müssen eventuell auch neue Maßnahmen entwickelt werden.

Innenstädte müssen sich künftig neu ausrichten. Neben dem klassischen Einzelhandel tragen weitere Nutzungen zur Belebung des Zentrums bei. Dieser Trend wurde in den vergangenen Jahren durch die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie sowie den zunehmenden Onlinehandel verstärkt.

Die Innenstadt sollte weiterhin als zentraler Begegnungsort und Treffpunkt für Alle gestaltet werden. Vor diesem Hintergrund ist beispielsweise eine barrierefreie Gestaltung unerlässlich. Außerdem sollte bei der Neuausrichtung auch der fortschreitende Klimawandel berücksichtigt werden.

Die Fortschreibung des IEKs erfolgt im Rahmen eines längeren Verfahrens seit Anfang 2022. 

Aufsuchende Beteiligung

Im Rahmen einer Beteiligungsaktion am 19. Mai 2022 hatten Interessierte die Möglichkeit Anregungen und Hinweise zur Überarbeitung des IEK zu geben. An einem Stand im Bereich Dingstätte bei der Drostei wurde eine drei-mal-drei-Meter große begehbare Plane des Pinneberger Innenstadtbereichs ausgelegt. Mit Post-Its konnten Hinweise und Vorschläge auf der Karte aufgebracht werden. Allgemeine Hinweise wurden an Stellwänden gesammelt.

Allgemein wurde eine transparente Informationsweitergabe bei Entwicklungen der Innenstadt angeregt sowie der Wunsch einer Ergänzung des Nutzungsangebotes und des Ausbaus der zielgruppenspezifischen Angebote geäußert. Eine stärkere Begrünung und Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen wurden angeregt. Kritisiert wurde der Umgang mit zu dichten Neubebauten sowie fehlender Barrierefreiheit aufgrund des teilweise schlechten Straßenzustandes.

In den Bereichen Lindenplatz, Dingstätte, Friedrich-Ebert-Straße und Drosteiplatz wird weiterer Aufwertungsbedarf gesehen und u.a. Anregungen hinsichtlich der Installation von Kunst oder der Ausbau zielgruppenspezifischer Angebote sowie eine stärkere Begrünung gegeben. Aufgrund der Zweckbindung der Städtebaufördermittel können an den bereits umgesetzten Maßnahmen in den Bereichen Lindenplatz, (obere) Dingstätte, nördlicher Drosteiplatz und einem Teil der Friedrich-Ebert-Straße zwischen Drosteiplatz und Pinnau in den nächsten Jahren jedoch zunächst keine Änderungen vorgenommen werden.

Zu ausstehenden und teilweise bereits geplanten Maßnahmen gab es Anregungen für die Umgestaltung des Drosteiparks (Ausbilden einer Spielstraße Am Drosteipark), einer stärkeren Erlebbarkeit der Pinnau durch Schaffung einer durchgängigen Wegeverbindung und Aufwertung der Wege sowie der Ertüchtigung des Rübekamps durch Begrünungs- und Spielelemente. Zudem wurde auf die aufwertungsbedürftige Wegeverbindung zwischen Bahnhof und Innenstadt hingewiesen und angeregt, diese stärker zu begrünen. Geäußert wurde auch der Wunsch der Umgestaltung der Ernst-Paasch-Halle zu einem Kulturzentrum sowie der Aufwertung des Marktplatzes und Schaffung einer Wegeverbindung über die Pinnau.

Die Ergebnisse der Aufsuchenden Beteiligung fanden Einzug in die unten dargestellten Zielformulierungen. Darüber hinaus werden detaillierte Hinweise bei der Ausgestaltung der Maßnahmen berücksichtigt. 

Das steht jetzt an

Formulierung von Zielen und Handlungsfeldern

Aufbauend auf dem IEK aus dem Jahr 2016 und den bereits umgesetzten Maßnahmen, den Ergebnissen der Aufsuchenden Beteiligung, die im Mai 2022 stattfand, und den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Veränderungen wie bspw. der Zunahme des Online-Handels, der Überalterung der Gesellschaft und den Veränderungen bedingt durch die Corona-Pandemie wurde die untenstehende Leitidee entwickelt.

Leitidee

Unter dem Motto „City von Morgen: Pinneberg 2030.“ gilt es, die Pinneberger Innenstadt zukunftsfähig aufzustellen, damit sie den aktuellen und künftigen Herausforderungen gerecht wird. 

Leitidee: City von morgen: Pinneberg 2030.

Das Leitbild umfasst vier klare Ziele:

  1. Qualitätsschaffung
  2. Qualitätserhalt
  3. Prozessqualität
  4. Klimaschutz

Für den westlichen Teil der Innenstadt, zu dem die Ebertpassage und die Untere Dingstätte gehören, soll durch städtebauliche, verkehrs- und landschaftsplanerische Mittel eine Qualitätsschaffung angestrebt werden.

Im östlichen Teil der Innenstadt, zu dem der Lindenplatz, Obere Dingstätte und Fahltskamp gehören, sollen u. a. durch Ergänzung und Förderung von Nutzungsangeboten die durch Städtebauförderung gewachsenen Räume qualitativ erhalten bleiben. 

Im mittigen Teil der Innenstadt vom Rathaus- bis Drosteivorplatz soll sowohl das Ziel der Qualitätsschaffung als auch der Qualitätserhalt verfolgt werden.

Für alle drei Bereiche der Innenstadt strebt die Stadt durch das Ziel der „Prozessqualität“ die Weiterentwicklung und Förderung von Beteiligung, Transparenz und kooperativem Handeln an. Außerdem soll durch eine klimaneutrale Planung und dem Schutz von Stadtgrün eine nachhaltige Entwicklung der Pinneberger Innenstadt gesichert werden.

Zielkonzept für die Beteiligung

    Das steht noch an

    Online-Beteiligung – Sie sind gefragt!

    Die Stadt hat mit Unterstützung des Planerteams erste Entwicklungsziele des IEKs erarbeitet. Ihre Meinung ist gefragt: Wie wichtig ist Ihnen die Entwicklung der Pinneberger Innenstadt? In welche Richtung sollte sich die Innenstadt wo entwickeln? Wie wichtig ist Ihnen dabei der Klimaschutz? Diese und andere Fragen möchten wir den Bürger*innen Pinnebergs stellen.

    Ab dem 1. bis zum 10. April können Sie an einer Online-Umfrage (Hinweis: Der Link funktioniert ab erst ab dem 1. April!) teilnehmen. Ihre Anregungen werden anschließend ausgewertet und bei der weiteren Konzepterstellung mitberücksichtigt. 

    Tag der Innenstadt

    Am 1. April 2023 findet der „Tag der Innenstadt“ von 10 bis 15 Uhr in der Rathauspassage statt.

    An einem Informationsstand werden von 10 bis 12:30 Uhr die laufenden Innenstadtprojekte der Neuplanung der Ebertpassage, der Fortschreibung des IEKs und das vom Land Schleswig-Holstein geförderte Innenstadtprogramm „Zentrum für alle“ vorgestellt und Ideen und Handlungsbedarfe abgefragt.

    Von 12:30 bis 16 Uhr besteht dann für alle Interessierten die Möglichkeit, gemeinsam konkrete Ideen, die die Innenstadt langfristig stärken, in einer Projektwerkstatt auszuarbeiten.

    Was passiert noch in der Innenstadt?

    Drosteipark

    Für die Umgestaltung des Drosteiparks wurde durch das Büro WES Landschaftsarchitektur ein Vorentwurf erstellt, der das Ziel verfolgt, die historischen Strukturen aufzunehmen und wieder sichtbar werden zu lassen. Außerdem sieht er eine Stärkung der historisch bedeutsamen Achse zwischen der Drostei und heutigem Bahnhof über den Dorsteipark vor. Auf Grundlage des Vorentwurfs fand in der Zeit vom 21. März bis zum 1. Mai 2022 eine Online-Beteiligung der Öffentlichkeit statt. Bürger*innen hatten die Möglichkeit Ihre Meinung und Anregungen über Fragebögen und der Kommentierung einer interaktiven Karte abzugeben.
    Hier finden Sie weitere Informationen zum Drosteipark.

    Ebertpassage

    Die Stadt plant derzeit die Um- und Neugestaltung der Ebertpassage. Informationen hierzu folgen demnächst.

    Innenstadtprogramm

    Im Jahre 2021 ist der überwiegende Teil der Pinneberger Innenstadt in das „Programm zur Förderung der Innenstadtentwicklung und der Stadt- und Ortszentren (Innenstadtprogramm)“ aufgenommen worden. Im Rahmen dessen soll bis zum Programmende 2024 die Belebung der Innenstadt gefördert, die vorhandenen Nutzungen gestärkt und neue Nutzungen etabliert werden. Aus dem Programm wird auch ein Zentrenmanagement finanziert, das durch die CIMA Beratung + Management GmbH aus Lübeck wahrgenommen wird. 

    Ansprechpartner:innen

    Stadt Pinneberg

    Angela Friedrichsen-Sättler & Patricia Leder

    city@stadtverwaltung.pinneberg.de

    BIG-Städtebau GmbH

    Constanze Fischer

    constanze.fischer@big-bau.de

    cappel+kranzhoff Stadtentwicklung und Planung GmbH

    Kristina Lutterbeck

    pinneberg@ck-stadtplanung.de

    TOLLERORT entwickeln & beteiligen

    Sina Rohlwing

    pinneberg@ck-stadtplanung.de

    Die Innenstadtsanierung wird im Rahmen des Bund-Länder-Programms „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“ anteilig aus Mitteln der Stadterneuerung des Bundes, des Landes Schleswig-Holstein sowie aus Eigenmitteln der Stadt Pinneberg gefördert.